Hier die häufigsten
Fragen, die uns in Bezug auf unsere Arbeit und
Vermittlungstätigkeit gestellt werden:
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- Frage:
Woher stammen die Hunde aus der Vermittlung?
- Antwort:
Das ist ganz unterschiedlich. Die meisten Hunde
stammen mittlerweile aus Spanien. Dort ist der
Tierschutz noch nicht so fortschrittlich wie in
Deutschland. Nicht jeder Hund, der ausgesetzt
oder abgegeben wird, landet im Tierheim und wird
dort versorgt. Es gibt vielmehr staatlich
betriebene Tötungsstationen, in denen die Hunde
nach 20 Tagen vergast werden. Diese retten wir im
wesentlichen, bringen sie in Deutschland auf
Pflegestellen unter, beobachten ihr Verhalten und
geben die Hunde dann für die Vermittlung frei.
Wir retten natürlich auch Hunde aus Deutschland.
Dabei handelt es sich um hier geborene Tiere, die
ihren Besitzern irgendwann lästig werden und die
die Leute dann lieber heute als morgen abschieben
wollen. Auch aus anderen Ländern (Griechenland,
Rumänien, Türkei, Ungarn) stammen unsere Hunde
in Not. Nur ist der Kontakt zu den diversen
spanischen Tierschutzorganisationen via Internet
am besten, so dass die meisten Hunde tatsächlich
von dort geholt werden.
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- Frage:
Welche Hunde werden in Pflegestellen aufgenommen?
- Antwort:
Gerät ein Hund irgendwo in Deutschland in Not
und wir werden diesbezüglich kontaktiert,
klären wir zunächst die Eigentumsverhältnisse.
Oftmals stammt ein Hund aus einer Zucht und der
Züchter hat sich im Vertrag das Rückkaufsrecht
gesichert. In diesen Fällen muss zunächst die
Frage geklärt werden, ob der Züchter den Hund
zurück haben möchte. Wenn nicht, klären wir,
auf welche Pflegestelle der Hund anhand seiner
spezifischen Eigenheiten passen könnte. Bei
einem Hund aus dem Ausland wissen wir meistens im
Vorfeld nicht alles über seinen Charakter. Hier
ist jedoch in fast jedem Fall die
Artgenossenverträglichkeit gegeben. Wir
versuchen dann so gut wie möglich die passende
Pflegestelle für den Hund zu finden (manche
Stellen können nur Hündinnen aufnehmen, andere
nur Rüden, die dritte nur Welpen, die vierte nur
kinder- oder katzenverträgliche Hunde etc.). Was
wir nicht aufnehmen sind Hunde, deren Besitzer
kurzfristig oder längerfristig Urlaub machen
möchte o.ä. Für solche Fälle gibt es
Pensionen und wir Tierschützer sind nicht dafür
da, um den Leuten die teuren Pensionskosten zu
sparen.
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- Frage:
Weshalb werden im wesentlichen weiße Hunde
vermittelt?
- Antwort:
Wir selbst haben weiße Schäferhunde und
Samojeden und das sind die Rassen, mit denen wir
uns am besten auskennen, die uns am Herzen liegen
und mit deren Vermittlung wir im Tierschutz
anfänglich begonnen haben. Klar, im Laufe der
Zeit kamen zu den weißen Schäferhunden und
Samojeden auch andere Farben und Rassen dazu.
Aber da wir nur ein kleiner Verein sind, können
wir nicht jedem Hund helfen. Also müssen wir uns
auf einige Hunde mehr konzentrieren als auf
andere. Es gibt ja mittlerweile für fast jede
Rasse Interessenvereinigungen im Tierschutz. Der
Hauptanteil der vermittelten Tiere sind dennoch
Mischlinge, allerdings überwiegend weiße.
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- Frage:
Weshalb geraten überhaupt Rassehunde in Not?
- Antwort:
Gedankenlose Leute gibt es überall. Die meisten
machen sich im Vorfeld zu wenig Gedanken
darüber, welche Rasse zu ihnen passen könnte.
So werden z.B. Samojeden in Spanien nur wegen
ihres Aussehens angeschafft. Die Leute erwarten
dann, dass der Samojede das Haus bewacht. Das
entspricht keinesfalls dem Wesen dieser
Hunderasse. Im Gegenteil: der freundliche
Samojede freut sich noch über Einbrecher. Der
häufigste Grund, dass Hunde in Deutschland
abgegeben werden ist jedoch, dass die Leute der
Hunde einfach überdrüssig geworden sind. Uns
Tierschützern wird dann natürlich so gut wie
nie der wahre Grund gesagt, sondern es werden
Ausreden wie Allergie, Kind gebissen, Vermieter
verbietet Hundehaltung etc. angeführt.
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- Frage:
Wieso werden überhaupt Hunde aus dem Ausland
geholt, sind die deutschen Tierheime nicht schon
voll genug?
- Antwort:
Natürlich sitzen auch in den deutschen
Tierheimen genügend Notfälle - nur leider
meistens nicht die, die die Leute haben möchten.
Familien mit Kindern oder bereits vorhandenen
Hunden möchten einen Hund in Not aufnehmen, der
freundlich mit Artgenossen umgeht und kinderlieb
ist. In den Tierheimen sitzen zumeist
Langzeitinsassen: Kampfhundrassen seit der
Kampfhund-Verordnung, deren Betreuung sich keine
Familie zutraut, Rottweiler oder Schäferhunde,
die bereits bissig waren und auffällig geworden
sind oder alte Hunde, die bereits seit Jahr und
Tag im Tierheim ihr Dasein fristen und sich nur
noch schwer in eine neue Familie mit Kindern
eingliedern lassen, da sie Einzelgänger geworden
sind. Und Leute, die z.B. einen weißen
familienfreundlichen Hund suchen, werden sich in
den meisten Fällen nicht einen solchen
Problemhund aus einem Tierheim holen, sondern
gehen dann zum Züchter, um sich einen
entsprechenden Welpen zu besorgen. Und ehe wir
die Leute zum Züchter ziehen lassen, retten wir
doch allemal lieber einen weißen
familienfreundlichen Hund aus einer spanischen
Tötungsstation!
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- Frage:
Warum sind die Verhaltensweisen eines
Pflegehundes so schnell bekannt, wenn nicht mal
viele Tierheime nach Monaten viel über deren
Insassen genauere Auskunft geben können?
- Antwort:
Bei uns wird jeder Hund in einer Familie
untergebracht. Das heißt, das jeweilige Tier hat
sofort Familienanschluss, wird nicht irgendwo in
einem Zwinger weggesperrt, wie das in den
Tierheimen geschieht. Der Hund hat Kontakt zu
Kindern, zu anderen Hunden, oftmals auch zu
Kleintieren. Und bei einem 24stündigen
Zusammensein mit dem Pflegehund kann man
natürlich nach ganz kurzer Zeit das meiste über
seinen Charakter sagen, während im Tierheim ein
Hund fast nur im Zwinger sitzt und kurzfristig
spazierengeführt wird. In solchen Fällen weiß
man dann natürlich nichts über Stubenreinheit,
Verhalten beim Autofahren, Treppensteigen,
Betteln bei Tisch etc. Das kann nur bei direktem
Familienanschluss geleistet werden.
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- Frage:
Weshalb sind die meisten Hunde so schnell
vermittelt?
- Antwort:
Aus genau dem eben geschilderten Grund: wir
wissen das meiste über den jeweiligen Pflegehund
recht schnell und so können wir auch gezielt
nach geeigneten neuen Besitzern Ausschau halten
und die neue Familie weiß recht genau, worauf
sie sich einlässt. Garantien gibt es natürlich
keine, kann es für ein Lebewesen gar nicht
geben.
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- Frage:
Was mache ich, wenn ein Hund, den ich übernommen
habe, doch nicht zu mir passt?
- Antwort:
Das geschieht leider auch immer wieder. Wir
nehmen den Hund dann wieder zurück. Leider ist
uns aufgefallen, dass viele Leute nicht bereit
sind, auch nur etwas Geduld aufzubringen. Man ist
nicht bereit, mit dem Hund in eine Hundeschule zu
gehen, wenn er z.B. nicht gleich leinenführig
ist. Wir finden so etwas einfach nur traurig,
denn es geht immerhin um das Leben und
Wohlergehen eines Lebewesens. Ein Hund leidet
unsagbar, wenn er das ihm vertraute Rudel wieder
verlassen muss. In manchen Fällen können wir
nur hoffen, dass Leute, die schon mit kleinsten
Problemen überfordert sind, niemals Kinder in
die Welt setzen werden. Denn wieviel schwieriger
ist ein Kind im Vergleich zu einem Hund, der auf
dem Spaziergang mal an der Leine zerrt...
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...
wird fortgesetzt ...
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